Von sichtbaren und unsichtbaren Dingen

Seit rund 10 Jahren trage ich eine Brille - leider. Ich brauche die beiden Augengläser, damit ich die Gesichter erkenne, die mir begegnen. Eine wirklich nützliche Erfindung, so eine Sehhhilfe. Trotzdem - "wer nichts sehen will, dem hilft auch keine Brille".

Eine Gruppe von 50 Urlaubern war mit einem Bus zum Groß-Glockner gefahren, um den Berg zu sehen. Doch sie hatten wirklich Pech an diesem Tag, denn sie sahen nur Nebel, graues Geröll und Regen. So sehr sich sich auch bemühten, mit ihren Augen und Ferngläsern, sie sahen nichts. Als sie abends wieder in ihren Bus einstiegen, zweifelt aber keiner der 50 Urlauber am Vorhandensein des Berges. Selbst Herr Meier, der sonst nur glaubt, was er mit eingen Augen sieht, hatte fünf farbige Ansichtskarten gekauft und hinten draufgeschrieben, wie beeindrucken groß der Berg ist. Dabei hatte er gar nichts gesehen, außer Nebel, Geröll und Regen.

Einen guten Blick für die sichtbaren und unsichtbaren Dinge wünsche ich Ihnen heute!